Diese Aussage des Illustrators Mehrdad Zaeri, der am Mittwoch, den 29.3. am OGW zu Gast war, zog sich wie ein roter Faden durch die Schilderung seiner Kindheit und Jugend in der Stadt Isfahan im Iran. Nach der Revolution und dem Kriegsbeginn beschloss die Familie, das Land zu verlassen. Nach einer mehrere Monate dauernden Flucht mit Stationen in der Türkei und der ehemaligen DDR kam Mehrdad Zaeri schließlich im Alter von 15 Jahren nach Heidelberg und beschrieb seinem Publikum, den Schülerinnen und Schülern der 10. und 11. Klassen, eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten und Herausforderungen er zu kämpfen hatte. Zum Zeichnen fand er durch das Skizzieren der Portraits von Sängerinnen und Sängern. So war der Bogen zum zweiten Teil der Veranstaltung geschlagen, in dem er anschaulich den Prozess der Entstehung eines Werkes demonstrierte:
Ohne auf das Papier zu blicken, malt Zaeri zunächst ein „Kritzel-Kratzel“ und fordert die Zuschauer auf, ihm mitzuteilen, was sie in diesem erkennen können. Diese Ideen greift er auf und führt sie mit seinen eigenen zusammen. Parallel zum Entstehen der Zeichnung erzählt er seine gedanklichen Assoziationen, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihm in eine träumerische und visuelle Welt eintauchen können. Das Wort „Drache“ wurde ebenfalls in einer Zeichnung „versteckt“, indem Zaeri die einzelnen Buchstaben als Ausgangsformen für Figuren und Gegenstände nutzte, die sich erneut zu einer Geschichte zusammenfügten. Die gespannte Stille und der begeisterte Applaus der Schülerinnen und Schüler verdeutlichten, dass die Veranstaltung alle in ihren Bann gezogen hatte und als großer Gewinn im Schulalltag wahrgenommen wurde.