Das Präventionskonzept am OGW
Prävention ist ein wichtiger Teil unseres alltäglichen pädagogischen Handelns. Für uns bedeuten die wirksamen und nachhaltigen Präventionsangebote Stärkung des einzelnen Schülers und der einzelnen Schülerin, jeder Klasse, der gesamten Schulgemeinschaft und darüber hinaus. Was mich in jungen Jahren stärkt, lässt mich weniger anfällig sein für gesundheitliche Risiken und Abhängigkeiten, extremistisches Gedankengut und den Glauben an einfache Lösungen. Präventionsarbeit beinhaltet die folgenden Themen: Förderung der Sozialkompetenz/Resilienz, Medien, Gesundheit/Sucht, Gewalt und Akzeptanz von Vielfalt.
Alle am Schulleben Beteiligten sind mit in das Präventionskonzept einbezogen. Wir vernetzen unsere Angebote, z.B. Schüler- und Elternbildungskurse, Einzel- und Gruppenberatung, sowie thematische Arbeit, und ergänzen diese durch weitere Maßnahmen und Konzepte. Unsere Schule ist ein Lern- und Lebensort, in dem die Würde und die Gesundheit jedes Einzelnen geachtet werden.
Die Entwicklung der Resilienz ist ein wichtiger Teil unseres Präventionskonzeptes. Resilienz ist die Eigenschaft, Probleme und entwicklungsbedingte Krisen, die im persönlichen, schulischen oder auch gesamtgesellschaftlichen Bereich immer einmal auftreten können, als Herausforderung zu begreifen und an ihnen zu wachsen. Resilienz kann sich entwickeln, wenn die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Konflikten gestärkt werden: Hierfür bieten wir lebensweltorientierte Projekte an.
Übersicht der Präventionsangebote
Ausgehend von den bisher gemachten Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler beginnen wir in den 5.Klassen mit „Ich-Du-Wir", der (Ein)-Übung in soziales Lernen. Der Übergang von Grundschule und die Eingewöhnung in das OGW, die neue Klasse, meinen sozialen Platz in der Klasse finden, mich in der neuen Schule zurechtfinden, den Anforderungen im Unterricht gerecht werden, Regeln beachten... All dies wird von den Kindern in unterschiedlichem Tempo bewältigt. Die mehrtägige Fahrt in das Schullandheim nach Urberg stärkt die Klassengemeinschaft.
Die Klassenlehrerteams begleiten die Schülerinnen und Schüler und sind die ersten Ansprechpersonen in der neuen „Schul-Welt". Bis einschließlich Klasse 8 stehen in den Klassenlehrerstunden neben Organisatorischem das Klassengeschehen und die Prävention zu verschiedenen Themen im Vordergrund. Was läuft gut? Was brauchen wir, um gut miteinander auszukommen? Als Grundlage nutzen wir das Konzept „Lions-Quest – Erwachsen werden“, das die sozialen, emotionalen, kommunikativen Kompetenzen fördert. Diese Stunden werden von der Schulsozialarbeit unterstützt.
Schon in der 5. Klasse beginnt die fachliche und persönliche Auseinandersetzung mit den (neuen) Medien und setzt sich in Klasse 6 und 7, mit Unterstützung von externen Fachkräften, dem Zentrum für Suchtprävention „Villa Schöpflin", dem Bündnis gegen Cybermobbing und der Landespolizei fort. Im Laufe der 6. Klasse setzen wir uns mit dem Phänomen „Mobbing" und der Gewaltprävention in Zusammenarbeit mit einer Mitarbeiterin der Landespolizei auseinander. Ab Klasse 6 wird im Rahmen der Klassenlehrerstunden der „Klassenrat" eingeführt. Der „Klassenrat“ fördert demokratisches Miteinander und Partizipation in der Institution Schule.
In den wöchentlichen Sitzungen beraten, diskutieren und entscheiden die Schülerinnen und Schüler über selbstgewählte Themen. Mögliche Themen sind Konfliktbewältigung, Organisation von Klassenaktionen und die Gestaltung des Zusammenlebens in Klasse und Schule.
In Klasse 7 setzen wir uns in Zusammenarbeit mit der Landespolizei weiterhin mit dem Thema Medienkompetenz auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Alkoholpräventionsworkshop „Tom und Lisa", der von der Villa Schöpflin entwickelt wurde.
Wir pflegen einen regelmäßigen Kontakt zu den „Rollifreunden Weil am Rhein“, die in Klasse 8 ein „Rollstuhl-Training" durchführen und berichten, wie es ist, auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. In Klasse 8 besteht auch die Möglichkeit, ein Praktikum im sozialen Bereich zu absolvieren. Um weiterhin die Klassengemeinschaft zu stärken, organisieren wir die erlebnispädagogischen Tage. Ebenfalls in der 8. Klasse setzen wir uns in Zusammenarbeit mit dem Verein „Fluss“ mit dem Thema „Geschlecht und sexuelle Orientierung“ auseinander.
In Klasse 9 beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit dem politischen Extremismus. Dazu besuchen Fachkräfte von der Landeszentrale für politische Bildung die Klassen. Im Bereich Suchtprävention wird das Thema „Cannabis“ durch Unterstützung einer Fachkraft der „Villa Schöpflin" thematisiert.
Ab Klasse 10 geht es thematisch um die Studien- und Berufswahl. Dazu wird ein Praktikum zur Berufsorientierung (BoGy) durchgeführt.
Zusätzlich finden monatliche individuelle Beratungsgespräche zur Studien- und Berufsorientierung durch einen Mitarbeiter der Arbeitsagentur statt.
Die Theatergruppe „Tempus Fugit“ mit ihrem Programm „Nur Mut“ beschäftigt sich anschaulich und aktiv mit dem Erwachsenwerden und der Berufswahl.
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur wird ein zweitägiges Seminar zur Studien- und Berufsfindung (BEST- Seminar) angeboten.
Neben den Angeboten für jede Klasse spielt der Sanitätsdienst in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, der Bibliotheksdienst, sowie die Ausbildung der Sportmentorlnnen eine wichtige Rolle.
Alle am Schulleben Beteiligten sind mit ihren unterschiedlichen Ressourcen für die Wirksamkeit der Präventionsarbeit verantwortlich. Da das Konzept ständig fortentwickelt und aktualisiert wird, sind Ideen und Vorschläge sowie Kritik jederzeit willkommen.